Modellwelt - Weltmodell

Die reale Welt und die Welt hinter der Welt. In mehreren Schritten geht die Arbeit, die sich zunächst mit der realen Welt beschäftigt und bis in die eigenen Kunst- und Denkprozesse führt über in die Gesetzmäßigkeiten hinter der realen Welt: Umwertung, Umwandlung, Veränderung, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit, innere Logik und ihre Veränderung, kurz, die starke Bewegung hinter der stabil erscheinenden Tageswelt. Dabei spielen verstärkt zyklische Prozesse in Form geometrischer Untersuchung und deren lineare Lesarten in Mäandern eine Rolle. Aus den ringförmigen Gebilden werden zunehmend rechteckige und sogar spitzwinklige Konstrukte (Modelle), die Kreislauf und Wandlung gleichzeitig erlebbar machen und Gegensätze miteinander verschmelzen wie Körper und Raum. Auch das Tanzen spielt eine immer wichtigere Rolle und es entstehen tanzende Türme, Tanztagebücher, Tanzgrundriss J&A, die umgarnende und ausschreitende Figuren ermöglicht. Für eine geplante Ausstellung im Kleistmuseum in Frankfurt (Oder) sind tanzende Ringe vorgesehen, die der Strenge der Architektur entgegen und mit Gedanken von Heinrich von Kleist in Verbindung treten.

IN*GE

Die Gründung des Institut für Geschichten 1994 im Institut für Geschichte der Medizin in Berlin ist ein Vorhaben, das Kunst und Wissenschaft wieder zu verschmelzen versucht: Geschichten als Unterabteilung der Poesie zusammen mit dem Begriff „Institut“, der einen seriösen unverspielten Eindruck hinterlässt, war und ist für manch einen unverdaulich. Wenn man jedoch gerade bei Geschichtserzählungen die versteckten Interessen des Erzählenden herausfiltert, so ist man schnell bei Geschichten, die man besser oder schlechter erzählen kann. Wir, meine Frau und ich, haben einige Ausstellungen für Kinder und Erwachsene zu unterschiedlichen Themen veranstaltet und eröffnen demnächst die Ausstellung LAND BAU KUNST hier im Hause. In der Ausstellung werden sich zur Kunst reale Dinge gesellen, die mittlerweile aus der Realität gefallen sind, um jedoch Hinweise darauf zu geben, was war und was ist und damit unseren Maßstab verändern können. Das Heute ist weder die Krönung der Geschichte noch lässt es sich festhalten, es ist allein ein Zwischen zwischen Gestern und Morgen.

ODERBUCH

Im Verlag ODERBUCH bieten wir sowohl Kunstbücher in minimalen Auflagen an, als auch Bücher der Regionalgeschichte, die begleitend zu Ausstellungen entstanden sind. Ebenfalls ist das Buch Cadillac – ein verflossener Traum dies Frühjahr fertig geworden, das sich mit der Schönheit der Form am Beispiel der Baujahre 1952 – 1967 beschäftigt und mit ihrer nahezu jährlichen Abwandlung und Umschichtung: Ein Kaleidoskop von Möglichkeiten in dichter Folge und eine sehr dynamische Evolution vom altbackenen Automobil über barocke Extreme zur ruhigen (und zunehmend langweiligen) modernen Form. Geplant ist eine Buchreihe, die nächstes Jahr mit dem Titel Bilder aus Griechenland beginnt und auf Fotos meines Vaters aus den 50er und 60er Jahren basiert. Bei der Vorbereitung ist mir aufgefallen, dass die Zeit der deutschen Besatzung meiner Jugendzeit näher liegt als die heutigen Zustände. Was einen merkwürdigen Überhang in Richtung eines Zurückliegenden ergibt, dass ich nie erlebt habe und das Heutige noch fremder erscheinen lässt.